Search Engine Optimization für Journalisten
Geschrieben von: Tommi Heikkonen, Geschäftsführer bei Fiare
Jeder, der zu kommerziellen Zwecken Content online veröffentlicht, sollte sich für SEO (Search Engine Optimization) interessieren. Für viele ist SEO jedoch ein schwieriges Thema, weil es sich aus so vielen verschiedenen kleinen Aspekten zusammensetzt. Einige Teile von SEO sind technisch, wie z. B. die Ladegeschwindigkeit von Seiten, während andere Teile vom Autor der Inhalte abhängen – in diesem Fall vom Journalisten. Dieser Artikel konzentriert sich ausschließlich auf den Standpunkt des Journalisten und auf Dinge die insbesondere für solche interessant sind.
Hintergrund zur Suchmaschinenoptimierung (SEO).
Was ist SEO?
In der heutigen Welt bedeutet „Suchmaschine“ in erster Linie Google. Der Anteil von Google am Suchmaschinenmarkt beträgt 88%, was bedeutet, dass Menschen, die online nach Informationen suchen in 88 von hundert Fällen die Google-Suchkonsole öffnen. Dies impliziert dass Google eine fast monopolistische Kontrolle darüber hat, welche Informationen dem Nutzer präsentiert werden. Diese einzigartige Marktstellung bewerten die Aktienmärkte mit fast zwei Billionen US Dollar. Quelle: statista.com
Googles Mission ist es bei jeder einzelnen Suche:
- die relevantesten und zuverlässigsten verfügbaren Informationen bereitzustellen
- den Zugang zu Informationen zu maximieren
- Informationen auf die nützlichste Weise zu präsentieren
- Ihre Privatsphäre zu schützen
- Anzeigen zu verkaufen
- Online-Content zum Erfolg verhelfen
Quelle: Googles Mission Statement
Google möchte, dass die Inhalte so nutzer- und suchmaschinenfreundlich wie möglich erstellt werden. Und wer definiert, was nutzerfreundlich ist? Nun, Google… Google passt seine Definition von Nutzerfreundlichkeit stets an. Beispielsweise als Menschen begannen mit ihren Mobiltelefonen im Internet zu surfen, kündigte Google an, dass es Websites, deren Elemente gut auf den Bildschirm eines Mobiltelefons passen, gegenüber Websites bevorzugen wird, die mit einem mobilen Gerät schwieriger zu bedienen sind. Und nach einer gewissen Vorlaufzeit haben sie das auch getan. Das bedeutete, dass Google Ihre Website nicht mehr weit oben in den Suchergebnissen anzeigen würde, wenn sie auf dem Handy-Bildschirm nicht gut aussieht und Sie so mit der Zeit Besucher verlieren würden.
Aus eigener Erfahrung mit einer Reihe von Medienunternehmen wissen wir, dass viele Journalisten die Performance (die Anzahl der Leser) ihrer Artikel noch verbessern könnten, selbst nachdem wir Ihnen ein modernes Publishing Tool mitgegeben haben.
Was macht Google?: Es verfügt über jede Menge (Software-)Bots, die regelmäßig jede Website im Internet durchforsten und sie nach den jeweils aktuellen Kriterien für eine nutzerfreundliche Darstellung der Informationen bewerten. Anhand dieser Kriterien stellen die Bots fest, ob der Inhalt Ihrer Website von hoher Qualität, zuverlässig und leicht zu konsumieren ist. Denn wir – die Leser – wollen ja auf Websites landen, die diese Kriterien erfüllen, nicht wahr?
Google macht denjenigen Schwierigkeiten, die sich nicht an Googles eigene die Richtlinien halten, um allen Internetnutzern ein besseres Nutzererlebnis zu bieten. Und der Grund, warum sich die Kriterien ständig ändern, ist einfach der, dass sich die Welt um uns herum ständig verändert. Vor allem die Welt der Technik ist einem ständigen und schnellen Wandel unterworfen.
Infolgedessen gibt es eine ganze Branche von SEO-Beratern, die sich über die (öffentlich gemachten) Google-Kriterien für eine gute Website auf dem laufend Fortbilden und dann ihren Kunden helfen die Kriterien so genau wie möglich zu erfüllen.
Warum ist SEO also so wichtig?
Wenn die Google-Bots zu dem Schluss kommen, dass die Website, auf der Ihr Artikel präsentiert wird, von hoher Qualität ist (im Vergleich zu anderen ähnlichen Websites), dann wird Google Ihren Artikel bei einer Suche nach dem Artikelthema auf der ersten Seiten präsentieren. Umgekehrt, aber wenn die Bots zu dem Schluss kommen, dass die Nutzererfahrung schlecht ist, wird Google den Artikel nicht empfehlen, auch wenn er noch so gut ist und selbst wenn Leser nach dem konkreten Thema suchen. Tatsächlich werden einige miserable Artikel auf einer gut bewerteten Website weit vor einem hochwertigen Artikel auf einer schlecht bewerteten Website angezeigt. Schlussendlich wissen wir alle, wo der sicherste Ort ist um eine Leiche zu verstecken: auf Seite zwei der Google-Ergebnisse – dort wird niemand suchen.
Warum sollte ich, ein Journalist, mich dafür interessieren?
Wie bereits erwähnt, gibt es mehrere Faktoren, die für das Google-Ranking ausschlaggebend sind. In Wahrheit ist ein großer Teil davon eine technische Angelegenheit, über die sich ein einzelner Journalist keine Gedanken machen sollte. Aber die IT-Leute können es nicht allein schaffen. Um bei der Google-Sichtbarkeit erfolgreich zu sein, gibt es eine Reihe von Dingen, die ein einzelner Journalist beachten sollte. Die gute Nachricht ist, dass die meisten davon recht einfach und leicht zu bewerkstelligen sind, man muss sie nur kennen. Und da kommt dieser Artikel gerade recht.
“Ich habe keine Zeit für so etwas, ich muss an meinen Artikeln arbeiten.”
Lassen Sie uns hier eine Pause einlegen. Warum schreiben Sie Artikel? Was ist ein Artikel wert, wenn er keine Leser hat? Selbst wenn man die höchsten journalistischen Standards erfüllt, lohnt es sich, wenn man keine Leser bekommt? Vor allem, wenn deutlich schlechtere Artikel eine viel bessere Sichtbarkeit erhalten.
Wie wird ein Journalist im modernen digitalen Zeitalter bewertet? Es gibt auch noch andere Kennzahlen, aber die Anzahl der Leser für jeden Artikel wird automatisch erfasst (oder falls nicht, beantragen Sie eine Änderung in Ihren Systemen). Würden Sie nicht lieber mehr Leser als weniger Leser haben? Zumindest die Finanzabteilung wird wahrscheinlich eine starke Meinung dazu haben. Garantiert.
Einige Gegenargumente:
Wir sind ein lokales Medium. Die Menschen in unserer Region kommen ohnehin zu uns um Nachrichten zu lesen.
Tun sie das wirklich? Sie haben also nicht auch überregionale Verlage, deren Inhalte in Ihrer Region sichtbar sind? Oder sogar internationale Medien, die bei einer Google-Suche weit oben stehen. Das jüngere Publikum neigt dazu, nach relevanten Nachrichten aus jeder verfügbaren Quelle zu suchen. Und immer häufiger lesen sie Artikel, die von Gleichaltrigen in den sozialen Medien geteilt wurden.
Wir verdienen unser Geld mit der Printausgabe, bei denen all dies irrelevant ist.
Die Print-Einnahmen sind rückläufig. In Zukunft wird es nur noch Medienunternehmen geben, die den Übergang zur Digitalisierung erfolgreich vollzogen haben. Andere wird es nicht geben. Über das Tempo des Wandels lässt sich streiten, aber das ist der Trend.
OK, was soll ich dann tun?
Machen Sie sich mit dem Thema vertraut. Die Lektüre dieses Artikels ist ein guter Startpunkt. Sobald wir die Hintergründe von SEO verstanden haben, können wir uns mit praktischen Maßnahmen befassen, über die Sie im zweiten Teil dieses Artikels lesen können.
Für SEO für Journalisten Teil 2: Klicken Sie auf diesen Link.
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